Robert Matthes &
Gudrun Roth
Gudrun und Robert, sie als Künstlerin, er als Religionslehrer und Klavierspieler, sind sehr engagiert dabei.
Robert: Ich spiele immer freitags Klavier bei der Andacht, und da haben wir immer Gespräche und Kontakte.
Gudrun: Ich lasse die Leute malen, und mache da was draus – es ist ein Gemeinschaftswerk. Ich mache einfach …
Robert: Ja, und das geht bis ins Privatleben hinein, in der Zeit der Vesperkirche ist die Wohnung ein Atelier. Stofffetzen, Farben, mit Anrufen, mit Paketen, ich bin auch ein bisschen froh, wenn das wieder weniger wird.
Gudrun: Ich lasse die Leute malen, meist ist das ja auf Stoff, und dann nehme ich diese Stoffsachen mit nach Hause, und nähe das zusammen. Ich habe da jedes Mal auch eine andere Idee für ein Gemeinschaftsprojekt. Es geht um das gemeinsame, dass auch Leute, die sagen ich kann nicht malen, oder sagen ich war in der Schule immer so schlecht, dass die merken, da kann trotzdem etwas tolles entstehen. Einfach dass man sich traut. Es ist mir auch wichtig, dass in dem Gesamtwerk jeder drin vorkommt. Auch bei dem Kreuz: da waren viele Stofffetzen, ich wusste, die Leute haben eine Freude dran und habe daheim schon mal dieses Gestell aus Holz gemacht. Dann habe ich es zusammengesetzt, so dass es irgendwie passt. Ich mache immer drei Wochen lang malen mit den Leuten, und in der letzten Woche bin ich dann sehr beschäftigt. Das stresst dann auch, wenn man nicht weiß ob es klappt. Es hat bisher immer geklappt, dieses Jahr war es ein Fisch.
Robert: das Gestell mit den Stoffen wird dann reingetragen in die Kirche, wenn es fertig ist, und steht dann da, für längere Zeit.
Gudrun: wenn die Leute malen, unterhalten sie sich untereinander, erzählen von ihren Problemen, davon wie sie leben. Viele Leute kommen auch jeden Tag, dabei sind auch Freundschaften entstanden. Ich lasse die Leute einfach machen, stelle die Farben und Stoffe bereit. Jede Person, jeder der Gäste hat einen eigenen Stil. Gleich beim ersten Mal, im ersten Jahr der Vesperkirche, habe ich der Pfarrerin (Lara) gesagt, ich mache einen Maltisch. Es war meine Idee. Ich mache das auch weitgehend allein, bin in das Gesamtgeschehen gar nicht so eingebunden. Ich mache das auch beim Cafe draußen, wenn das Wetter passt.