Ein Stück gelebte Nächstenliebe

Seit 10 Jahren – mit Einschränkungen durch die Corona-Pandemie – öffnet die Johannis-Paulus-Gemeinde jedes Jahr im Januar die Tore ihrer Kirche in der Karlsruher Südstadt, um Bedürftigen ein kräftigendes Frühstück, ein warmes Mittagessen oder ein Vesperpaket für den Abend anzubieten. Unterstützt wird sie dabei von der Stadt Karlsruhe und dem Diakonischen Werk. Als Karlsruher Oberbürgermeister freue ich mich darüber, dass in unserer Stadt Jahr für Jahr Menschen für andere da sind, Arme und Bedürftige mit einer warmen Mahlzeit versorgen, tröstende Worte für einsame Mitmenschen finden oder einfach nur zuhören.

Die Johannis-Paulus-Gemeinde hat im Jahr 2020 den Fotografen Gustavo Alàbiso mit einer Fotoserie für das 10-jährige Jubiläum der Vesperkirche in 2023 beauftragt. Ziel war es, mit einer Fotoausstellung das sozialdiakonische Projekt einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. 2021, 2022 und 2023 waren jedoch Vesperkirchenjahre, die durch die Corona-Pandemie und einschränkenden Bestimmungen geprägt waren. Die Vesperkirche fand draußen statt und der Kirchenraum wurde nur für spezielle Angebote genutzt.

Und so entstand die Idee, während der Vesperkirche 2023 eine Portraitserie aufzunehmen und in Form einer Wanderausstellung in der Stadt zu zeigen. Die Ausstellung beinhaltet 25 Portraits von Gästen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Format 100 cm x 140 cm, die auf mobilen Stellwänden 100 x 230 cm im Außen- und Innenbereich bis Ende 2023 gezeigt werden sollen. Die Ausstellung wird von dieser Broschüre begleitet, die Sie gerade in Händen halten und in der alle 61 Portraits der Serie gezeigt werden. Ein Vorwort präsentiert die Arbeit der Vesperkirche und neben manchen Portraits werden Auszüge von Interviews mit den Portraitierten abgedruckt.

Die Ausstellung wie die Broschüre machen das ehrenamtliche Engagement vieler unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger deutlich. Möglichkeiten sich einzubringen gibt es bei der Vesperkirche viele, etwa bei der Essenszubereitung und -verteilung oder bei der Kinderbetreuung. Auch die Sozialberatung kann man begleiten oder einfach zuhören, wenn Gäste ihr Herz ausschütten möchten. Nicht zuletzt sind das Diakonische Werk und die Johannis-Paulus-Gemeinde auch für Spenden dankbar, um die Vesperkirche auch in Zukunft finanzieren zu können.

Das Projekt Vesperkirche ist ein Stück gelebte Nächstenliebe. Sich zu kümmern und für andere zu sorgen, das ist der erste Schritt vom „Ich“ zum „Wir“ und damit ein Gewinn für uns alle. Und so bitte ich alle Karlsruherinnen und Karlsruher, die Vesperkirche weiterhin tatkräftig zu unterstützen.

Dr. Frank Mentrup
Oberbürgermeister

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