Bettina
Bier-Schwedtfeger
Ich komme hier her, aus der Nordweststadt, weil ich damit über meinen persönlichen Tellerrand rausschauen, und mit Leuten in Kontakt kommen kann, die in meinem normalen Leben nicht in meinem Umfeld wären. Das ist eine persönliche Bereicherung, manchmal eine Herausforderung, manchmal auch eine ziemlich große Herausforderung…
Das ist auch eine Auseinandersetzung mit mir selbst, das ist fordernd, weil wir ja alle arbeiten, für unser eigenes Leben was tun – wenn ich hier von der Vesperkirche nach Hause fahre, da bin ich dankbar, dass ich ein Dach über dem Kopf habe, dass ich ein eigenes Bett habe. Dass mein Umfeld so gefestigt ist, wie es ist. Eine Form der Dankbarkeit, die mir auch in meinem Alltag wieder weiterhilft.
In den Jahren davor, als wir die Vesperkirche in der Kirche selbst machen konnten, da hatte man einfach mehr Zeit. Auch mal persönliche Worte zu sprechen, Hintergründe anzuhören, auch mal jemand in den Arm zu nehmen. Dass die Leute bedient werden, erfahren sie so sonst nicht. Das warme Essen, Kaffee bis zum Abwinken, und viel Zucker drin, das ist schon auch eine Seelennahrung. Das Zwischenmenschliche, die Wärme, die im Alltag oft fehlt.
Die Stimmung unter den Ehrenamtlichen ist gut. Da ist auch Freundschaft, es sind gute Beziehungen, vier Wochen lang, während der Vesperkirche – das ist das Tragende, da wird jede Situation gemeistert. Ich nehme hier viel mit…