Peter
Gressel
Ich habe einen Motorradunfall gehabt vor drei Jahren im Stadtteil Mühlburg. Ich wartete an einer Ampel, ein junger Autofahrer hat gewendet, wo er nicht durfte. Ich hatte keine Chance, konnte nicht überholen, weder links, noch rechts. Da bin ich dann voll rein gebrettert, zwischen Vorder- und Hintertüre. Ich war kurz bewusstlos.
Später: Maschine Totalschaden, habe Schulter gebrochen, linke Seite Bänderriss. Da wurde eine Platte reingemacht, die sollte drei Monate drin bleiben, blieb dann 5,5 Monate drin. Und jetzt ist das alles versteift. Das Schlimmste: zehn Tage später bekam ich einen Schlaganfall. Da wurde vermutet, dass meine Wirbelsäule unterhalb vom Kopf einen Schlag abbekam, jetzt muss ich jeden Tag zehn Tabletten nehmen. Sonst erlebe ich den nächsten Tag nicht mehr. So sieht es aus.
Ich komme seit vier bis fünf Jahren zur Vesperkirche, vor Corona konnten die Leute auch rein in die Kirche. Die Lara, die Pastorin, hat immer schöne Ansprachen gehalten. Es war immer respektvoll, auch mit den ehrenamtlichen Helfern. Ich war nicht jeden Tag da. Vielleicht in der Woche so zwei Mal. Man kennt sich. Ich bin jetzt selbst auch 65. Habe einen Sohn, der ist jetzt 30. Ich bin gelernter Metzger, habe gejobbt bei einer Metzgerei. Ich hatte von mir aus gekündigt. Der WKD hatte dem Chef die Auflage gemacht, dass der Fußboden gemacht wird. Der war uneben, da bin ich hingeflogen, hatte einen Bänderanriss am Fuß. Ich hatte im Akkord gearbeitet, angefangen morgens um sechs Uhr.
Ich war auch mal im Vollzug, lange Jahre, Familienstreit und solche Scheiße, egal: wenn ich meine Arbeit mache, mache ich das gewissenhaft, sauber. Derzeit bekomme ich ALG II, habe eine neue Bewilligung bekommen bis 31. August, dann bekomme ich Frührente. Ich werde mich vielleicht bewerben bei der Stadt, beim Zoo, wenn sie da mal ein Tier notschlachten müssen (lacht…).

























